Minister, Prof. A. Pinkwart, bei Humintech GmbH
Von der Braunkohle zum Bio-Dünger
Am 23. Juli besuchte Wirtschafts- und Energieminister Prof. Andreas Pinkwart die HUMINTECH GmbH in Grevenbroich. Der Besuch stand unter der Überschrift „Stoffliche Nutzung von Braunkohle und Sicherung des Rohstoffbedarfs in der Region“. Weil das Biotech-Unternehmen Mitglied im Netzwerk ZENIT e.V. ist und einen engen Kontakt zu den Beratern in Mülheim pflegt, war auch ZENIT-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier vor Ort.
Die HUMINTECH GmbH ist eines der ältesten und führenden Unternehmen in der Huminstoff-Branche und sieht ihren Schwerpunkt vor allem in der Erforschung, Entwicklung und industriellen Herstellung von Huminstoff-basierten Produkten für die Landwirtschaft. Konkret bedeutet dies die Umwandlung von verwitterter Braunkohle (Leonardit) in Bio-Dünger und Bodenverbesserer.
Das will sie auch nach dem absehbaren Ausstieg aus der Kohle-Verstromung weiter tun. Denn nicht die Braunkohle an sich, sondern nur deren bisheriger Einsatz als Energierohstoff sei das Problem. Bei Minister Pinkwart warben Müfit Tarhan, Aydogan Cengiz und Berthold Stern für eine Änderung des Bergrechts, damit auch nach dem Aus für die klassischen Großtagebau-Betriebe zukünftig eine Rohstoffgewinnung in sehr viel kleinerem Ausmaß und mit viel geringeren Umweltauswirkungen möglich bleibe.
Bedarf für den umweltfreundlichen, Huminstoff-basierten Bio-Dünger und Bodenverbesserer, der auch als Mittel zur Reaktivierung ausgelaugter Böden oder zur Entgiftung von Ackerflächen genutzt wird, gibt es weltweit. Auf der Kundenliste stehen Abnehmer aus 67 Ländern, die zu einem Umsatz von mehr als zehn Millionen Euro beitragen. Die weltweite Nachfrage nach den Humintech-Produkten sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region und hat seit der Betriebsansiedlung in Grevenbroich zur kontinuierlichen Schaffung neuer Jobs geführt.
Minister Pinkwart regte an, Projektvorschläge einzureichen, in denen mögliche weitere Einsatzfelder des Leonardits entwickelt werden. Beeindruckt zeigte er sich über die schon jetzt vorhandenen Vorteile der Humintech-Produkte: weniger Kunstdünger auf den Äckern, weniger Chemieeinsatz, die geringere Grundwasserbelastung und eine insgesamt bessere Klimabilanz. In zukünftigen Entwicklungen sehe er durchaus auch eine Chance für den Strukturwandel im Rheinischen Revier.