Integrierte Landwirtschaft
Worin besteht der Unterschied zwischen integrierter, nachhaltiger, ökologischer und aufbauender Landwirtschaft?
Immer wieder werden wir auf Messen gefragt, worin eigentlich der Unterschied zwischen den Landwirtschaftsformen bestehen, ob sie sich nicht teilweise überschneiden und wo Humintech mit seinen Produkten zu verorten ist.
Nachhaltig zu wirtschaften heißt langfristig zu erhalten – egal wie
Nachhaltige Landwirtschaft hat zum Ziel, die Bedingungen für die Landwirtschaft langfristig zu erhalten. Das bedeutet, dass Humusgehalt und Lebensräume im Boden erhalten bleiben, dass Klima, Wasser und Luft nicht belastet werden und die Artenvielfalt geschützt wird. Seit 2001 gibt es die Europäische Initiative für Nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft (https://leaf-eisa.frb.io/), die landwirtschaftliche Organisationen der sieben Länder Frankreich, England, Deutschland, Ungarn, Luxemburg, Schweden und Niederlande vereint und mit fünf Lobbyorganisationen im Bereich Futtermittel, Dünger, Tierwohl, Pflanzenschutz und Umweltschutz zusammenarbeitet. Ziel ist es, die nachhaltige Landwirtschaft durch den Integrierten Ansatz in Europa zu etablieren, zu stärken und weiterzuentwickeln.
Integrierte Landwirtschaft fasst Praktiken zusammen, die in umweltschützender Weise aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft kombiniert werden. Das heißt, es werden beispielsweise noch chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, jedoch nur noch bei hohem Befallsdruck – davor kommen biologische Mittel zum Einsatz. Umweltfreundliche Betriebsmittel und Methoden werden bevorzugt. Die sehr strengen Auflagen, die für einen Biobetrieb gelten, können für Ernteeinbußen sorgen, die sich ein konventioneller Betrieb nicht leisten kann. Daher kann im Notfall auf konventionelle Mittel und Methoden gesetzt werden, sodass dem erhöhten Aufwand kein geringerer Ertrag gegenüber steht. Auch der Fokus auf artgerechte Tierhaltung und gezielte Umweltschutzmaßnahmen gehört zur integrativen Landwirtschaft.
Ist Bio dasselbe wie regenerative Landwirtschaft?
Nachhaltig ist auch der Biobetrieb, der aber an strenge Regelungen gebunden ist. In Europa ist das die EU-Verordnung über den Ökologischen Landbau. Die Verordnung umfasst Betriebsmittelverbote, Vorschriften für die korrekte Benennung und Vermarktung der Produkte und vieles mehr. Im Ökolandbau geht es darum, Kreisläufe so klein wie möglich zu halten. Fast immer kommt daher das Futter für das Vieh vom eigenen oder nahen Betrieb, der Mist wird vor Ort kompostiert und dient der Düngung der Felder.
Doch während der Ökolandbau sich größtenteils über allgemeine Handlungsmaximen und Ziele definiert, ist die aufbauende Landwirtschaft ergebnisorientiert. Das Gleichgewicht im Ökosystem soll nicht nur erhalten werden, sondern insbesondere soll mehr CO2 im Boden gebunden werden als frei wird – eine Kohlenstoffsenke ist das Ziel. Damit strebt die Landwirtschaft negative Emissionen an und könnte, im großen Stil betrieben, den Klimawandel nicht nur aufhalten, sondern umkehren. Die aufbauende oder regenerative Landwirtschaft beruht auf dem Prinzip des effizienten Humusaufbaus. Man spricht in dem Kontext auch von Klimafarmern.
Der Unterschied liegt in der Praxis
Regenerative Landwirtschaft allein auf das Speichern von Kohlenstoff zu reduzieren, würde aber viele wichtige Aspekte außer Acht lassen, die mit dem Humusaufbau einhergehen: die Verhinderung von Erosion, die verbesserten Wasserhaltefähigkeiten, dauerhafte Stärkung von Bodenleben und die Sicherung von Ernten zum Beispiel.
Regenerative Praktiken umfassen eine reduzierte Bodenbearbeitung, damit einhergehende Dauerdurchwurzelung und ständige Mulchschicht und die beiden Stichpunkte „Förderung der Biodiversität“ sowie „Integration von Tieren“. Gemeint sind beispielsweise (syntropische) Agroforstsysteme, die verschiedene Kulturen, Biotope und Nutztiere auf demselben Feld zusammenbringen und dadurch Synergieeffekte erzeugen.
Wer zahlt mir die Umstellung zum regenerativen Betrieb?
Eine europäische Organisation, die Landwirte darin finanziell und inhaltlich unterstützt, auf regenerative Praktiken umzusteigen, diese zu messen und das Wissen weiterzugeben, ist Climate Farmers(https://www.climatefarmers.org/).
Für den deutschen Raum lohnt sich ein Besuch bei Klimfarms(https://farms.klim.eco/), die eine App entwickelt haben, die die Ergebnisse der aufbauenden Landwirtschaft misst und dafür entlohnt.
Weltweit gibt es verschiedene andere Organisationen mit ähnlichen Zielen:
Wer Landwirtschaft in Australien betreibt, kann von Friendly Farms darin unterstützt werden, auf regenerative Landwirtschaft umzusteigen (https://friendlyfarms.org.au/), nordamerikanische Farmer finden Gleichgesinnte und Support bei Regenefied (https://regenified.com/) und Beitriebe auf der gesamten südlichen Hemisphäre sind bereits in der Umstellung zur aufbauenden Landwirtschaft mit der Hilfe von Renature (https://www.renature.co/) – für Bauern in Afrika, Asien, Orient und Südamerika definitiv einen Blick wert!
Sind nun die Produkte von Humintech geeignet für den integrierten, ökologischen oder regenerativen Landbau?
Ja. Dreimal Ja. Biostimulanzien sind weder Düngemittel noch Pestizide und unterliegen damit gesonderten Verordnungen. Unsere Produkte sind fast durchgehend für den ökologischen Landbau zertifiziert und entsprechen damit höchsten Qualitätsansprüchen für Betriebsmittel. Der Definition nach sind sie zudem regenerativ, sie bauen aktiv das Bodenleben auf, gleichen Ungleichgewichte aus, ermöglichen die höchstmögliche natürliche Biodiversität unter und über der Erde, verringern Emissionen von Treibhausgasen und Auswaschungen von Nährstoffen. Sie sind ideal, wenn sie sich in der Umstellungsphase befinden und weniger Risiko eingehen möchten, genauso wie sie konventionelle Betriebe höchstmögliche Ernten sichern können.
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite und im persönlichen Beratungsgespräch.
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