Wie kann man die Art und Qualität einer Bodenprobe bestimmen?
Wie kann man die Art und Qualität einer Bodenprobe bestimmen?
Fühlen und Sehen
Ein einfacher Test sieht folgendermaßen aus:
Man nimmt eine Hand voll leicht feuchter Erde und rollt daraus eine Kugel. Anschließend wird diese zu einer länglichen Rolle verändert. Bei leichtem Boden und Sandboden fällt eine körnige, krümelige Bodenstruktur auf, die sich kaum bis gar nicht zu einer Rolle formen lässt. Schluff ist mehlartig und weich, er bindet kaum. Schwerer, lehmiger Boden ist glatt bis klebrig und lässt sich gut ausrollen.
Die Bestandteile trennen
Folgender Test gibt Aufschluss über die genauere Verteilung der Erdbestandteile:
Geben Sie in ein Glas zu einem Drittel mit gesiebter oder aufgebrochener Erde der Bodenprobe, füllen es mit Wasser auf und schütteln kräftig, bis sich alle Bestandteile im Wasser gelöst haben. Dann 1–3 Tage stehen lassen, bis sich die Bestandteile in drei Schichten ablagern: unten finden sich Sand und Steine, mittig Schluff und oben Lehm. Mit etwas Glück lässt sich das Ergebnis ablesen wie ein Diagramm.
Den pH-Wert ermitteln
Auch ein einfacher pH-Wert-Test aus Haushaltswaren lässt wichtige Rückschlüsse auf die Bodenqualität zu. Dafür in einen Becher/Glas Wasser mit Backpulver mischen, ins andere Glas Essig füllen. Reagiert das Backpulver-Gemisch mit Zischen und Blubbern, ist der Boden sauer, reagiert der Essig, ist er basisch. Bei gleicher Reaktion ist er neutral.
Mit der Nase
Und auch andere Sinne helfen, Bodeneigenschaften einzuschätzen: Riecht eine Hand voll feuchte Erde süß und erdig lässt das auf gute Bakterienaktivität schließen. Riecht sie sauer oder faulig, sind ungünstige Bakterien vorhanden.
Ganzheitliche Bodenzustandserfassung
Wer es etwas professioneller möchte oder braucht: Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat zur Bodenzustandserfassung landwirtschaftlich genutzter Böden die BASIS TERRA BOX entwickelt. Diese kommt nicht nur mit ausführlichem Handbuch nebst Erklärvideos, sondern bringt direkt die gesamte notwendige Apparatur mit, um 6 verschiedene Testverfahren durchzuführen.
Diese messen Bodenstruktur und Durchwurzelung, das Vorhandensein von Bodenlebewesen ober- und unterirdisch, die Dichte oder Verdichtung des Bodens, die Aggregatstabilität, die Aktivität von Mikroorganismen und den Gehalt von Nährhumus.
Für nur 35 Euro kann die Test-Box innerhalb Deutschlands hier angefordert werden, in Schleswig-Holstein ist sie kostenfrei.
Die BASIS TERRA BOX enthält Probengläschen mit Deckel, Spatel, Pipette, Wasserflasche, Cellulosepapier, Tüten für Bodenproben, Wasserstoffperoxid 3 %, wasserfesten Stift, Zollstock, Schutzhandschuhe und Schutzbrille. Verbrauchte Materialien lassen sich leicht ergänzen.
Schwarz auf Weiß
Labore bieten ebenfalls kostengünstige Proben an – ob auf Nährstoffgehalte oder Zusammensetzung; wer es genau wissen will, kommt um professionelle Anbieter nicht herum. In Deutschland geht das zum Beispiel hier.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Bodenanalysen gemacht?
Lesen Sie hier mehr über die Verbesserung der Bodenqualität mit Biostimulanzien:
https://www.humintech.com/de/agrarwirtschaft/blog/biostimulanzien-jenseits-von-duenger-und-pestiziden
Kommentare
Keine Kommentare