Torfreduzierter Gartenbau – diese Kultursubstrate sind umweltfreundlicher
Torfreduzierter Gartenbau – diese Kultursubstrate sind umweltfreundlicher
Für den gewerblichen Gartenbau oder für Zier-und Gemüsegärten gibt es verschiedene Lösungen. Wir zeigen Ihnen, was für die Nutzung von Substrat gerade wichtig ist.
Einmal 180-Grad-Wende, bitte
Die Geschichte des Kultursubstrates ist jung und aufregend. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckte man, dass sich Torf nicht nur verbrennen ließ, sondern auch eine günstige und fruchtbare Grundlage für Anzuchterden war. Die hohe Wasserspeicherfähigkeit mit dennoch guter Belüftung des Pflanzsubtrates sucht bis heute seinesgleichen.
Mittlerweile weiß man, dass die Trockenlegung der Moore nicht nur Biotope zerstört, sondern sehr große Mengen CO2 in die Atmosphäre entweichen lässt. Deshalb ist insbesondere die Nutzung im Hobbypflanzenbereich heute nicht mehr zu rechtfertigen; für den professionellen Gartenbau werden zur Zeit viele torfreduzierte oder -freie Substratmischungen entwickelt und getestet.
Nutzen, was da ist
Volker Gerdelmann und Yasser Dergham sind für Vertrieb und Produktberatung bei der HUMINTECH verantwortlich, aber sie verbindet noch mehr: In den 90er Jahren forschten sie unabhängig voneinander zu Substrat-Alternativen. Gerdelmann setzte schon früh auf Holzfasern und Kompost, Dergham auf Altpapier. Gemeinsam war beiden der Gedanke, bereits vorhandene Rohstoffe zu recyclen.
Seitdem Mitte der 90er Jahre die Getrenntsammlung in Deutschland eingeführt wurde, stehen aus der Strauch- und Grünschnittsammlung nachwachsende Ressourcen zur Verfügung, die im richtigen Mischverhältnis mit Rindenhumus, Perlite und beispielsweise Holzfasern gute Alternativen zu herkömmlichen Torfsubstraten aufzeigen.
Wenn´s drauf ankommt
Auch im Profibereich können Holzfasern, unter Druck und Hitze verarbeiteten Holzhackschnitzel, oder Kokosfasern den Torfanteil reduzieren. Diese haben darüber hinaus den Vorteil, einen höheren pH-Wert als Torf zu haben, so dass weniger Kalk hinzugegeben werden muss. Ob Profisubstrate oder Kübelpflanzenerde für den Hobbygärtner – die Zugabe von Stickstoff und weiteren Makro- und Mikromineralien ist unerlässlich, um ein gesundes Bodenleben zu garantieren; darüber hinaus brauchen die jungen Pflanzen eine gleichmäßige und ausreichende Nährstoffversorgung, um sich zu entwickeln.
Viele Eigenschaften, die Torf im Pflanzenbau so besonders machen, sind auf die enthaltenen Huminstoffe zurückzuführen. Humin- und Fulvosäuren sorgen für ein stabiles Bodengefüge, gleichen den Boden-pH aus, unterstützen die Entwicklung nützlicher Mikroorganismen, regen das Wurzelwachstum an, verbessern die Pflanzengesundheit, die Nährstoffaufnahme und -verwertung und erhöhen die Wasserhaltefähigkeit. Daher ist es nicht überraschend, dass einige Substrathersteller ihren Erden Huminsäuren in Form von Leonardit beimischen. Huminsäuren geben nicht nur eine schöne dunkle Farbe ab, sondern werten Pflanzsubstrate nachhaltig auf.
Zimmerpflanze, Balkon und Beete
Im eigenen Haus und Garten ist es nach wie vor eine gute Möglichkeit, aus eigenem Kompost und letztjährigen Substraten, und frischen torfreduzierten Substraten z.B. mit Lava neue Pflanzerden zu mischen.
Auch für einheimische Holzfasern, beispielsweise aus Kurzumtriebsplantagen und aus Durchforstungen unserer Wälder, ist ein recht hoher Energie- und Arbeitsaufwand vonnöten. Unsinnig wird es bei Kokosfaser aus Übersee, für die oft große Kokos-Monokulturen angelegt werden. Abzuraten ist von Aktivkohle oder Biochar, dessen Ursprung nicht klar ist; die Abgase der Meiler und Pyrolyse-Anlagen müssten eigentlich gefiltert werden, da sie toxisch sind und dazu noch penetrant riechen. Kommt die Aktivkohle gar aus Nord-Ost-Europa werden dafür möglicherweise sogar Nadelholzurwälder abgeholzt und verbrannt. Zertifizierte Huminstoffe, gibt es auf Duengerexperte.de und agrarshop-online.com, wo unsere Produkte auch in kleinen Gebinden verkauft werden.
Das Beste für Ihre Pflanzen
Im Land- und Gartenbau überwiegen die Vorteile hochwertig produzierter Substrate, die so regional und nachwachsend wie möglich gewonnen sein sollten. Für die langfristigen Effekte, die wir sonst nur von Torf kennen, sorgen auch hier Huminstoffe und andere Biostimulanzien. Informieren Sie sich bei ihrem Substrathersteller oder Garten-Fachhandel, ob bereits Huminstoffe beigefügt worden sind – oder probieren Sie selbst aus, welche positiven Effekte unsere Produkte auf Ihre Anzucht mit torfreduzierten oder -freien Substraten haben. Anwendungsempfehlungen für Huminstoffe finden Sie auch auf unserer Website: www.humintech.com
LIQHUMUS® wertet Kultursubstrate mit flüssigem Dauerhumus auf, BioHealth® ist zeitgleich Dünger und Bodenverbesserer. Der Klassiker PERLHUMUS® bringt durch seine granulierte Form nicht nur Struktur in die Erde, sondern fungiert als Humus-Depot in Blumentopf und im Boden.
Welche Erfahrungen haben Sie mit den neuen Substraten gemacht?
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