Die Corona-Krise ist das bestimmende Thema dieses Jahr, auch in der Landwirtschaft. Vor allem zu Beginn der Pandemie war unklar, wann und ob Erntehelfer*innen einreisen dürften. Später erschwerten Quarantäne-Auflagen teilweise die Arbeit in den Betrieben. Nichtsdestotrotz konnte der Sektor auch profitieren. Die überlebenswichtige Relevanz der landwirtschaftlichen Arbeit wurde erkannt und der Sektor als systemrelevant eingestuft. Die Bevölkerung entdeckte den Wert von regional erzeugten Lebensmitteln, die ohne anfällige globale Lieferketten ihre Versorgung sichern. Das können Betriebe für sich nutzen.

Onlinehandel boomt, auch im Lebensmittelbereich

Laut einer Studie von Bitkom Research bevorzugen viele Verbrauchende seit Beginn der Krise regionale Händler und Händlerinnen. Vor allem die, die mit einem digitalen Angebot aufwarten, kommen gut weg, und das betrifft nicht nur Nonfood-Produkte. Auch der Verkauf von Lebensmitteln über Onlineshops hat sich mit Ausbruch der Pandemie nahezu verdoppelt.

#ichkaufelokal – eine Entscheidung für Deine Stadt

Der Verein lokalkauf e.V. hat das erkannt und startete mitten in der Krise die Kampagne #ichkaufelokal. Die Idee der zwölf Gründer*innen entstand während des ersten Lockdowns im Rahmen des #WirVsVirus Hackaton der Bundesregierung.

Ihr Ziel: den lokalen Einzelhandel fördern und stärken, in der Krise und darüber hinaus.

Ihr Weg: eine leicht zu bedienende und kostenlose Online-Plattform, auf der Händler*innen ihre Waren präsentieren und verkaufen können, ohne einen eigenen Shop entwerfen zu müssen.

Welchen Sinn hat das für Landwirt*innen?

Für Landwirt*innen ist die Plattform ebenso interessant, wie für den Einzelhandel in den Innenstädten. Viele Betriebe verkaufen ihre Waren im Direktvertrieb auf Wochenmärkten oder in hofeigenen Läden. Und auch, wenn Lebensmittel im Lockdown keinen Verkaufsbeschränkungen unterlagen, entschieden sich viele Menschen für den sichereren, kontaktlosen Einkauf online. Hier können Betrieben ihren Kunden entgegenkommen.

Und funktioniert das auch?

Aktuell befindet sich die Plattform noch im Aufbau. Eine Basisversion, die eine Präsentation der Geschäfte mit Foto, Text und Kontaktdaten ermöglicht, ist online und kann genutzt werden. Über 400 Händler*innen und Geschäfte haben sich bereits registriert.

Die Kampagne „#ichkaufelokal – eine Entscheidung für Deine Stadt” soll der Plattform zusätzlichen Aufwind geben. Der lokalkauf e.V. will bei den Verbrauchenden auf diese Weise ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder ausgegebene Euro im lokalen Einzelhandel eine Investition in die eigene Stadt und Region ist.

Das Geld für die Umsetzung der finalen Kampagne wird über die Crowdfunding-Plattform startnext.com gesammelt. Dass der Verein mit seiner Idee auf dem richtigen Weg ist, zeigt auch, dass das erste Funding-Ziel von 1500 Euro schnell erreicht war.

Lokalkauf.org könnte ein Sprungbrett für landwirtschaftliche Betriebe sein, mit dessen Hilfe sie ohne großen Aufwand in die Online-Direktvermarktung starten und sich ihre Zukunft sichern können.

Hier kommen Sie zur Onlineplattform: https://www.lokalkauf.org/

Nähere Informationen und die Möglichkeit, das Projekt mit Ihrer Spende zu unterstützen, finden Sie hier: https://www.startnext.com/ichkaufelokal