Partizipative Landwirtschaft
Mit BioBoden zum eigenen Hof
Wer sich heute noch entschließt, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu gründen, steht vor enormen Herausforderungen. Im Kampf um die besten Plätze am Markt dominieren mehr und mehr riesige Agrar-Unternehmen. Nur wer viel Land hat, ist konkurrenzfähig. Gerade für Jungbauern und -bäuerinnen ist die Existenzgründung durch hohe Preise für Land oft nicht mehr möglich. Diesem Thema widmet sich seit 2015 die BioBoden Genossenschaft. Sie sichert Flächen für den ökologischen Landbau und verpachtet diese zu moderaten Konditionen an Landwirte.
BioBoden Genossenschaft – Und was ist das?
Unter dem Motto „Ackerland in Bürgerhand“ verkauft die Genossenschaft Bodenurkunden an Bürger aus der Bundesrepublik. Mit dem entstehenden Kapital erwirbt sie landwirtschaftliche Flächen und Betriebe und sichert diese für die Zukunft des ökologischen Landbaus. Seit Jahren wächst der Bio-Lebensmittelmarkt mehr als die Größe der Anbauflächen. Über 50 Prozent der Produkte werden importiert. Diesem Trend etwas entgegenzusetzen und gleichzeitig die wertvolle Ressource Boden vor ausbeuterischer Landwirtschaft und Spekulation zu bewahren, ist das Ziel der BioBoden Genossenschaft.
Und wem bringt das was?
Existenzgründer können von der BioBoden Genossenschaft Land pachten oder kaufen, wenn sie sich verpflichten, den Boden im Sinne bestimmter ökologischer Standards zu bewirtschaften. Faire Bedingungen für Mensch und Umwelt sowie artgerechte Tierhaltung stehen im Vordergrund und müssen zum Konzept der Existenzgründenden gehören. Sie können wählen, ob sie das Land von der Genossenschaft pachten oder ein Erbbaurecht erwerben wollen.
Klingt gut. Und wie geht das genau?
Vorstellbar wäre beispielsweise, dass ein Junglandwirt bereits eine Hofstelle und Land im Blick hat, sich diese jedoch nicht leisten kann. Er kann sich nun in einem ersten Schritt an die BioBoden Genossenschaft wenden und ein Darlehen für den Kauf erhalten. Im zweiten Schritt wird das Eigentum dann an BioBoden übertragen und mit dem Darlehen verrechnet. Die Genossenschaft ist nun Eigentümerin und kann Land und Hof an den Junglandwirt verpachten.
In einem anderen Szenario kauft BioBoden eine Hofstelle und Land direkt und räumt dem Landwirt ein Erbbaurecht ein. So erhält er mit dem Betrieb auch größtmögliche Gestaltungsfreiheit.
Wie sich der Ablauf im Einzelnen gestaltet, hängt maßgeblich von den individuellen Bedingungen des Kaufs und Verkaufs ab und muss im Einzelfall verhandelt und entschieden werden. BioBoden bietet hier umfangreiche Beratung für alle Interessierten.
Wer sich für eine Mitgliedschaft in der BioBoden Genossenschaft als Partnerbetrieb interessiert, findet auf der Internetseite ausführliche Informationen und Kontaktdaten.
Guter Boden von allen für alle – Ein Modell zum Verbreiten
Da die BioBoden noch jung ist, konzentriert sich das Vorhaben bisher ausschließlich auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Eine Erweiterung der Idee auf EU-Ebene ist jedoch durchaus denkbar und zur Vermeidung oder Eindämmung von Hungersnöten, Krankheiten und Vertreibung weltweit erstrebenswert.
Was sind Ihre Strategien, um den Betrieb der Familie in die nächste Generation zu retten? Oder wollen Sie einen Bauernhof gründen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Hürden konnten Sie dabei überwinden?
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