Mit Humus in die Zukunft
Mit Humus in die Zukunft
Wie Huminsäuren helfen, den Humusgehalt auf Ackerflächen zu erhöhen
Böden sind der wichtigste Produktionsfaktor in der globalen Landwirtschaft: Sie bilden die Grundlage für 90 Prozent der Nahrungsmittel auf unseren Tischen. Doch die Fruchtbarkeit unserer Böden, und damit die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung, ist gefährdet: Weltweit sinken die Humusgehalte, während der Anteil degradierter, versalzener und verwüsteter Böden zunimmt. Die Menschheit steht heute vor der wichtigen Aufgabe, mithilfe einer durchdachten Humuswirtschaft die bestehenden Humusgehalte zu bewahren und zu erhöhen.
Doch was genau ist Humus? Welche Funktion hat er und was können wir tun, um dem Humusschwund entgegenzuwirken?
Humus – aus dem Leben, vom Leben, für das Leben
Unter Humus versteht man gemeinhin die Gesamtheit der fein zersetzten organischen Substanz im Boden. Er entsteht vor allem infolge der unermüdlichen Stoffwechseltätigkeit von Klein- und Kleinstlebewesen. Eine Handvoll Erde enthält mehr dieser Bodenorganismen als es Menschen auf der Welt gibt.
Humus ist nicht gleich Humus
Humus wird in der Bodenkunde auch nach seiner Langlebigkeit im Boden unterschieden. Der sogenannte Nährhumus besteht aus organischen Stoffen, die rasch von den Bodenorganismen verzehrt werden. Dauerhumus hingegen besteht aus schwer zersetzbaren Huminstoffen, wird sehr langsam abgebaut und verbleibt lange im Boden. Er bindet Nährstoffe und Wasser, gibt dem Boden Struktur und macht rund 90 Prozent der organischen Masse eines fruchtbaren Humusbodens aus.
Ohne Humus kein Pflanzenwachstum – warum?
Das Phänomen der Fruchtbarkeit ist letztlich das sichtbare Zusammenspiel von Boden- und Pflanzenleben. Der Humusgehalt spielt dabei eine herausragende Rolle. Dauerhaft humoser Boden ist reich an Ton-Humus-Komplexen, Verbindungen zwischen Huminstoffen und Tonmineralen. Sie entstehen durch die Tätigkeit von Bodenorganismen und halten Wasser und Nährstoffe pflanzenverfügbar in der Rhizosphäre.
In wenig humosem Boden hingegen fehlen diese Komplexe ganz oder teilweise. Nährstoffe, die dem Pflanzgrund durch Düngung zugeführt werden, versickern größtenteils ungenutzt ins Grundwasser, die Pflanzen sind schwächer und anfälliger für Krankheiten. Das Fehlen der stabilen Ton-Humus-Komplexe setzt die Bodenkrume zudem der Erosion aus. So wird sie leicht durch Sturm oder Starkregen abgetragen – und zurück bleibt Wüste.
Humusverlust – was tun?
Mit jeder Pflanze, die auf dem Boden wächst und im Anschluss geerntet wird, verliert der Boden Nährstoffe und sein Humusgehalt sinkt. Von allen Pflanzengemeinschaften ist allein der Wald in der Lage, mehr Humus aufzubauen als er verbraucht. Alle anderen Böden verlieren stetig Humus.
Die bestehende Humusmasse auf unseren Feldern zu erhalten genügt daher längst nicht mehr. Viele Ackerböden auf der ganzen Welt sind mit einem geringen (1 bis 2 Prozent) oder sehr geringen (< 1 Prozent) Humusgehalt bereits als humusarm zu bezeichnen. Es erfordert eine intelligente Humuswirtschaft und ein tiefes Verständnis vom lebendigen System Boden, um Humus nachhaltig wiederaufzubauen.
Die einfachste Methode, Humus zu gewinnen, etwa für den eigenen Garten, ist die Kompostierung organischer Abfälle. Humusbildende Maßnahmen für landwirtschaftlich genutzten Flächen beinhalten den Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten, die sinnvolle Ausbringung organischen Düngers und die Vermeidung von Nacktbrachen. Besonders beim Aufbau von Dauerhumus kann der Einsatz von Huminsäuren helfen.
Mit Huminsäuren zu mehr Leben im Boden
Huminsäuren sind das biologische Zentrum der Huminstoffe. Man findet sie in humosen Böden, Torf, Meerwasser und in der Leonardit genannten Weichbraunkohle. Huminsäuren aus hochoxidiertem Leonardit sind bis zu fünfmal bioaktiver als Huminsäuren aus herkömmlichen Quellen.
Im Boden treiben Huminsäuren den Humusaufbau voran, indem sie das Pflanzen- und Wurzelwachstum der Anbaukulturen fördern und die Vermehrung erwünschter Bodenmikroorganismen stimulieren. Sie unterstützen aktiv die Ausbildung der wichtigen Ton-Humus-Komplexe, die Wasser und Nährstoffe binden und diese über lange Zeiträume hinweg bedarfsgerecht an die Pflanzen abgeben.
Im Rahmen einer gesunden Humuswirtschaft ist der Einsatz von Huminsäuren eine wertvolle Maßnahme, um die Fruchtbarkeit unserer Böden langfristig zu wahren.
Hier erfahren Sie mehr über die Wirkweise und Wissenschaft von Huminsäuren in Landwirtschaft und Gartenbau. (https://www.humintech.com/de/agrarwirtschaft/information/was-sind-huminsaeuren)
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