Bedarfsgerecht düngen mit Huminsäuren
Lange wurde in Deutschland über eine neue Düngemittelverordnung diskutiert. Es müssen Lösungen her, die sowohl den Herausforderungen durch den Klimawandel gerecht werden als auch den nachvollziehbaren Existenzängsten der Bäuerinnen und Bauern. Die Verordnung muss in Deutschland bis April 2020 beschlossen werden, um horrende Strafzahlungen und ein erneutes Verfahren seitens der EU zu verhindern. Ein wichtiger Punkt: die Forderung nach bedarfsgerechter und gezielter Düngung als Voraussetzung für eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion. Doch was bedeutet es für LandwirtInnen, bedarfsgerecht zu düngen?
Hohe Investitionen bei erwarteten Ertragseinbußen
Bedarfsgerechte Düngung – das klingt sinnvoll und notwendig, doch wirft auf vielen Höfen existenzielle Fragen auf. Genaue Nährstoffanalysen und die Dokumentation vor und nach dem Ausbringen des Düngers erfordern technisches Know-How, finanzielle Investitionen und vor allem Zeit. Für die gezielte Ausbringung und rasche Einarbeitung der Nährstoffe in den Boden müssen viele Betriebe in neue Maschinen investieren, die ein solches Vorgehen ermöglichen. Bedarfsgerechte Düngung bedeutet oft, dass Lagerkapazitäten durch kostspielige Anbauten erhöht werden müssen. Das gilt für organische Dünger genau wie für Wirtschaftsdünger.
Hinzu kommt die Befürchtung, dass vor allem in stark nitratbelasteten Gebieten, in denen die Düngung drastisch reduziert werden muss, die Erträge zurückgehen werden. Die Landwirtschaft steht vor dem Dilemma, einerseits investieren zu müssen, um die Auflagen der neuen Düngemittelverordnung zu erfüllen, und andererseits mögliche Ertragsverluste hinzunehmen, die durch den reduzierten Einsatz von Düngemitteln zu erwarten sind.
Konstruktive Lösungen müssen her
Es bleibt abzuwarten, wie diese Probleme in den kommenden Wochen und Monaten gelöst werden. Eins jedoch scheint klar: Gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Politik, Erzeugern und Verbrauchern führen zu keinem Ziel. Ein konstruktiver Dialog muss her, um gemeinsam realistische Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen.
Mit Huminsäuren die Nährstoffeffizienz erhöhen
Ein Teil der Lösung kann der Einsatz von Huminsäurepräparaten in der Landwirtschaft sein. Sie helfen, Nährstoffe, die im Boden vorhanden sind oder durch Düngung zugeführt werden, effizienter zu nutzen und den Pflanzen in optimaler Form zur Verfügung zu stellen. Hier schlummert ein attraktives Potenzial: Nur 40 Prozent des Stickstoffs, der weltweit per Kunstdünger auf den Feldern landet, wird derzeit von den Pflanzen überhaupt verarbeitet. Bei Düngerphosphat liegt die Nutzbarkeit sogar nur bei 10 bis 20 Prozent. Die Effizienz dieser Nährstoffe zu erhöhen sorgt am Ende nicht nur für geringere Düngemittelkosten, sondern auch für einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt in Boden und Wurzelsystem. Das schont den Boden, die Atmosphäre und das Grundwasser.
Huminsäuren sind die Hauptfraktion der Huminstoffe, die bei der chemischen und biologischen Zersetzung von pflanzlichen und tierischen Stoffen entstehen. Sie kommen in humosem Boden, Weichbraunkohle, Torf und Gewässern vor. Die landwirtschaftlichen Böden haben in der Regel einen sehr geringen Humusgehalt und damit auch einen niedrigen Anteil an Huminsäuren.
Es ist daher sinnvoll, die Düngung und die Gabe von Huminsäuren zu kombinieren. Zu den Folgen zählt eine verbesserte Stickstoffaufnahmefähigkeit der Pflanzen und eine verminderte Reaktion von Phosphor im Boden. So bleibt dieser den Pflanzen verfügbar. Aktuelle Studien zeigen: Huminsäurenbasierte Biostimulanzien haben das Potenzial, die Nutzung sowohl organischer als auch anorganischer Düngemittel auf diese Weise nachhaltig zu optimieren.
Huminsäuren verbessern auch die Bodenqualität
Neben den vorteilhaften chemischen Auswirkungen auf die Pflanzen, verbessern Huminsäuren und Huminstoffe auch die Struktur des Bodens nachhaltig. Auch dem politisch geforderten Aufbau von Humusboden werden die kleinen Helfer gerecht. Auf sandigen Böden beispielsweise verbessern sie die Bodenstruktur und beugen so Wasser- und Nährstoffverlusten vor. In schweren, kompakten Böden verbessern sie die Durchlüftung und Wasserhaltefähigkeit. Boden und Pflanzen werden so resistenter gegen Trockenheit und Hitze.
Die erforderliche bedarfsgerechte Düngung dürfte damit zumindest in Bezug auf das Pflanzenwachstum, die Bodenqualität und die zu erreichenden Ernteerträge kein großes Problem mehr darstellen.
Erfahren Sie mehr über die Wissenschaft und Anwendung von Huminsäuren.
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