Abwasserbehandlung mit Huminsäuren
Abwasserbehandlung mit Huminsäuren
Klärschlamm – so wird aus Sondermüll wertvoller Dünger
Klärschlamm dient der Landwirtschaft seit Jahrzehnten als organisches Düngemittel. Innerhalb der EU regulieren Gesetzgeber mittlerweile den Einsatz. Sie sehen die menschliche Gesundheit durch Schadstoffe im Schlamm in Gefahr. Die Behandlung des Abwassers mit Huminsäuren kann dazu beitragen, dass Klärschlamm zukünftig wieder unbedenklich genutzt werden kann.
Beliebter Bodenverbesserer in der Landwirtschaft
Klärschlamm stammt aus kommunalen Kläranlagen und entsteht beim Reinigen von Abwässern. Er enthält viele Nährstoffe für Pflanzen, allen voran Stickstoff, Phosphor und Kalium. Noch 2010 wurden knapp 40 Prozent des EU-weit anfallenden Schlamms auf Ackerflächen ausgebracht. In Ländern wie Spanien und Portugal waren es 65 Prozent. Der Klärschlamm verbessert die Bodenstruktur und förderte den Humusaufbau.
Bodenmedikament mit Nebenwirkungen – Schwermetall im Klärschlamm
Heute verbieten Länder in und außerhalb der EU das Düngen mit Klärschlamm ganz oder teilweise. Und das aus gutem Grund: Neben den wertvollen Bestandteilen enthält Klärschlamm Schadstoffe, darunter toxische Schwermetalle, die nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch die menschliche Gesundheit gefährden.
Huminsäuren – Schadstoffpolizei in Flüssigkeiten
Huminsäuren sind ein bewährtes Mittel, um Schwermetalle zu immobilisieren. Sie bilden das biologische Zentrum der Huminstoffe, die durch Ab- und Umbauprozesse organischen Materials im Boden und in Gewässern entstehen. Huminsäuren aus dem Boden sind ausgezeichnete Schadstoffsenken.
Dauerhafte Immobilisierung von Schwermetallen in Abwasser
Als Lösung in Abwasser angewandt, bilden die Salze der Huminsäure schwer lösliche Komplexe mit Schwermetallen. Sie führen sowohl in saurem als in neutralem Milieu zu Reaktionen. In Kombination mit herkömmlichen Flockmitteln verbessern sie so deren Reinigungswirkung. Die entstehende Flockung ist äußerst stabil und lässt sich im Anschluss gut sedimentieren oder filtern.
Huminsäuren binden Schadstoffe und sind gut für den Boden
Selbst saure Niederschläge lösen die feste Verbindung zwischen Huminsäuren und Schwermetallen nicht mehr auf. Der Schlamm gewinnt für die Landwirtschaft auf diese Weise doppelt an Wert: Die Nährstoffe fördern das Pflanzenwachstum – die Huminsäuren verleihen dem Bodengefüge eine krümelige, erdig-humose Struktur. In der Folge ist der Boden gut durchlüftet und kann Wasser und Nährstoffe besser halten. Wasser- und Winderosion werden ebenfalls reduziert.
Huminsäuren könnten das Entsorgungsproblem von Klärschlamm weltweit lösen
Seit die Felder EU-weit kaum mehr mit Klärschlamm gedüngt werden dürfen, stehen die kommunalen Kläranlagen vor ungeahnten Herausforderungen. Alternativen zur Entsorgung über die Felder gibt es wenige. Zwar kann der Schlamm zum Beispiel verbrannt werden – doch sind die existierenden Verbrennungsanlagen mehr als ausgelastet und der Transport mit hohen Kosten verbunden.
Die Behandlung des Abwassers mit Huminsäuren könnte das Problem nachhaltig lösen. Sie spart Kosten und hält wertvolle Pflanzennährstoffe im Stoffkreislauf.
Erfahren Sie mehr über die Abwasserreinigung mit Huminstoffen und Huminsäuren.
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