Richtig gute Tomaten
Nachhaltiger Tomatenanbau im Einklang mit der Natur
Die Tomate ist mit Abstand das beliebteste Gemüse der Welt. Die ursprünglich aus Südamerika stammende Frucht avancierte in den letzten 100 Jahren vom Exoten zum meistverkauften Gemüse: Deutschland zum Beispiel hat einen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 25 kg im Jahr. Der Großteil des Bedarfs wird durch Importe aus den Niederlanden und Spanien gedeckt.
Regional oder Import – Für und Wider die Gewächshaustomate
In Spanien reifen Tomaten auf riesigen Plantagen unter der Sonne des Südens. Im erwerbsmäßigen Tomatenanbau in Deutschland und den Niederlanden hingegen spielt die Freilandkultur kaum eine Rolle. Zu kühl und zu nass ist das mitteleuropäische Klima für die wärmeverwöhnten Südfrüchte. Die vorwiegend feuchte Witterung begünstigt Krankheiten, weshalb mitteleuropäische Tomaten fast ausschließlich unter Glas oder Kunststoff gedeihen. Das hat weitreichende Konsequenzen für deren CO2-Bilanz, denn die Gewächshäuser müssen ständig beheizt werden, was meist mit fossilen Energien erfolgt. Trotz langer Transportwege kann daher die CO2-Bilanz einer spanischen Freilandtomate besser ausfallen als die einer deutschen Tomate aus Gewächshaus.
Feuchte Füße, ein trockener Schopf und jede Menge Nährstoffe – die Tomate ist anspruchsvoll
Am nachhaltigsten gelingt der Anbau von Tomaten im Rahmen der Selbstversorgung. In deutschen Kleingärten wachsen derzeit in etwa so viele Tomatenpflanzen wie auf den kommerziellen Freilandflächen, Tendenz steigend. Damit Tomatenpflanzen optimal gedeihen, braucht es einen trockenen, luftigen Standort und einen besonders nährstoffreichen Boden. Der hohe Nährstoffbedarf der Pflanzen erfordert eine gute Düngestrategie, da es schnell zu Mangelerscheinungen und damit zu Krankheitsbefall kommt. Die im konventionellen Landbau eingesetzten mineralischen Düngemittel versorgen die Pflanzen jedoch nur kurzfristig mit Nährstoffen. Es gibt allerdings organische Methoden, den Boden auch langfristig fruchtbar für anspruchsvolle Kulturen wie die Tomate zu halten.
Zwischenfrüchte, Gründüngung und Anbaupausen – so funktioniert der ökologische Anbau von Freilandtomaten
Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Gemüseanbau ist das Erhalten und Fördern der Bodenfruchtbarkeit. Bei Tomaten gelingt das mithilfe von Anbaupausen, Zwischenfrüchten und Gründüngung.
So kann z.B. Ölrettich als Zwischenfrucht die Anfälligkeit der Tomatenwurzeln für Nematoden mehr als halbieren. Vor allem, wenn man die Pflanzenreste anschließend in den Boden einarbeitet. Nachdem die Tomate gepflanzt ist, empfiehlt es sich, zunächst bodendeckende Pflanzenarten als Lebendmulch zwischen den Hauptpflanzen zu etablieren. Nach der Ernte werden diese als Gründünger eingearbeitet oder als Winterbegrünung stehen gelassen.
Die Vorteile sind immens: Die Bodendecker unterdrücken den Wuchs ungebetener Kräuter, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und erhöhen die Vielfalt und Menge der Wurzelausscheidungen. Diese füttern und vitalisieren das Bodenleben, erhöhen den Humusanteil im Boden und die Stabilität des Bodenaggregats. Auch die Insektenvielfalt steigt an. Das verringert den Krankheitsdruck auf die Pflanze, die Auswaschung von Bodennährstoffen und die Erosion des Bodens.
Biostimulanzien gegen ausgelaugte Böden und schwächelnde Pflanzen
Diese Methode allein reichen gerade im kommerziellen, großflächigen Anbau nicht aus. Doch es gibt weitere Möglichkeiten, dem Boden zu helfen und die Pflanzen zu unterstützen: der Einsatz von Biostimulanzien.
Ein neues Verständnis vom Boden als lebendiges Ökosystem hat dazu beigetragen, dass Biostimulanzien wie Huminstoffe in den Fokus von Anwendern geraten sind. Da sie die Bodenfruchtbarkeit fördern und die Pflanzen stärken, gewinnen die Bodenhilfsmittel mehr und mehr an Bedeutung – gerade vor dem Hintergrund der steigenden gesellschaftlichen Ansprüche an Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Bis zu 60 Prozent der derzeit eingesetzten Pflanzenschutz- und Düngemittel könnten durch den Einsatz von Biostimulanzien eingespart werden. Sie erhöhen die Widerstandsfähigkeit, die Qualität und die Erträge von Kulturpflanzen und verbessern deren Toleranz gegen abiotische Stressfaktoren wie extreme Temperaturen und Trockenheit.
Mit Huminsäuren den Boden verbessern und die Ernte sichern
Vor allem die Gruppe der Huminsäuren birgt massive Vorteile für die Bodenqualität – auch im Tomatenanbau. Huminsäuren sind die größte Gruppe der Huminstoffe und entstehen beim langsamen Zerfall organischer Masse im Prozess der Humifizierung. In gesunden Böden sind sie besonders reich in der Humusschicht enthalten, der oberen Deckschicht. Huminstoffe verbessern die Bodenfruchtbarkeit und die Nährstoffverfügbarkeit, haben einen positiven Einfluss auf das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen. Bei Tomaten sorgen sie z.B. für eine verbesserte Aufnahme von Stickstoff, Phosphor, Eisen und Kupfer. Das erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, die Stressresistenz – und führt letztlich zu einem höheren Ertrag. Der huminsäurenbasierte Bodenverbesserer PERLHUMUS® etwa verstärkt das Wachstum bei Tomatenpflanzen um zehn Prozent bei gleichzeitig kräftigerem Pflanzenaufbau. Dafür werden ca. 15 kg/ha PERLHUMUS® mit dem Bodensubstrat vermischt. Huminsäuren können auch in flüssiger Form appliziert werden: In einer Versuchsreihe mit LIQHUMUS® war ein deutlich verbessertes Wurzelwachstum der behandelten Tomatenpflanzen zu erkennen.
Huminsäuren erhöhen die Wasserhaltefähigkeit des Bodens und dessen Durchlüftung. Sie neutralisieren zu hohe oder niedrige pH-Werte und binden Metallionen, um sie den Pflanzen verfügbar zu machen. Sie halten wasserlösliche organische Dünger im Wurzelbereich der Pflanze und reduzieren deren Auswaschung ins Grundwasser. Tritt man einen Schritt zurück und betrachtet die Wirkung von Huminsäuren auf den Boden im Ganzen, so lässt sich sagen: Mit Huminsäuren und Huminstoffen ist es möglich, das natürliche Gleichgewicht eines gesunden Bodens Wiederherzustellen; auch auf ausgelaugten und vielbewirtschafteten Ackerflächen wie im Tomatenanbau.
Erfahren Sie mehr über die Wirkung von Huminstoffen beim Tomatenanbau.
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