Die Urease ist das Enzym, das Harnstoff in Ammoniak und Kohlenstoffdioxid bzw. in Ammonium- und Carbonationen spaltet. Da die Reaktion in wässriger Lösung stattfindet, entstehen z.T. auch Hydrogencarbonationen.
Die Urease zählt zur Gruppe der Amidasen und kommt häufig in Pflanzensamen, Bakterien, Krebsen und Meeresmuscheln vor. Unabhängig von der harnstoffspaltenden Funktion wirkt pflanzliche Urease als Insektizid; in Säugetierblut bewirkt sie eine Thrombozytenaggregation. Insbesondere die in Bodenbakterien enthaltene Urease spielt im Stickstoffkreislauf eine wichtige Rolle: Da der in der Jauche enthaltene Harnstoff bei Abwesenheit von Enzymen zersetzungsbeständig ist, wäre eine Stickstoffdüngung ohne Urease unmöglich. Andererseits sind Urease-positive Bakterien in den Exkrementen für unerwünschte Ammoniakemissionen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verantwortlich.
Durch die Katalyseaktivität des Enzyms wird die Reaktionsgeschwindigkeit sehr stark erhöht (etwa um den Faktor 1014). Die in Bohnen (und wohl auch in Bakterien) enthaltene Urease ist ein Metalloenzym und enthält Nickel.