Rohhumus besteht aus schwer zersetzbaren Vegetationsrückständen (Streu) und stellt die ungünstigste Humusform dar. Eine mangelhafte Umsetzung der Pflanzenabfälle ist z.B. auf ein zu kühles oder feuchtes Klima zurückzuführen. Die Streu von Nadelbäumen etwa ist schwerer zersetzbar als die Streu vieler Laubbäume. Da Bestandteile wie Wachse, Harze, Gerbstoffe und Lignin i.A. schwer umsetzbar sind, überdauern abgestorbene Pflanzenreste mit hohen Anteilen dieser Stoffe wesentlich länger und bringen häufig nur minderwertigen Humus hervor. Das unzersetzte Streumaterial und die wenige organische Feinsubstanz sind deutlich voneinander abgegrenzt. Aus dem Oberboden können die Huminstoffe weiter in den Unterboden (B-Horizont) ausgewaschen werden. Hinzu kommt, dass die schlecht zersetzte Streu eines Rohhumusbodens organische Säuren bilden kann. Infolgedessen wird auch das Eisen im Boden verstärkt wanderungsfähig und kann ebenfalls in den B-Horizont ausgewaschen werden. Rohhumus fördert damit die Podsolierung.