Nitrate sind die Salze und Ester der Salpetersäure (HNO3). Sie dienen Pflanzen als Nährstoffe und unmittelbare Stickstoffquelle. In der Landwirtschaft werden Nitratdünger auch in Form von Gülle eingesetzt. Diese sogenannten Wirtschaftsdünger enthalten Stickstoff teils als Nitrat (Calciumnitrat in Blaukorn), teils in Form von Ammoniumverbindungen (Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat) oder organischen Stickstoffverbindungen (Proteine, Amine, Harnstoff).
Der organisch gebundene Stickstoff kann im Boden natürlich mineralisiert werden, indem erst Ammoniumverbindungen und letztlich Nitrat freigesetzt werden. Er kann zudem in den Bodenhumusvorrat eingehen, aus dem er erst allmählich mineralisiert wird.
Insbesondere infolge der Güllewirtschaft – in geringeren Mengen auch durch übermäßige Düngung sowie durch undichte Abwasserleitungen – haben die Nitratgehalte der Grundwässer in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Gesetzliche Regelungen über Art, Menge und Zeitpunkt der Düngung sowie entsprechende Weiterbildungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen zu einer allmählichen, allerdings stark verzögerten Sanierung des Grundwassers führen.