Mizellen, auch Assoziationskolloide genannt, sind Aggregate (Assoziate) aus amphiphilen Molekülen bzw. aus grenzflächenaktiven Substanzen, die sich in einem Dispersionsmedium – meist Wasser – spontan zusammenlagern. Dieser Vorgang heißt Selbstassemblierung. Mizellen bilden sich ab einer bestimmten Stoffkonzentration, die als kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) bezeichnet wird. Sie entstehen, weil Tenside zur Phasentrennung neigen: Die hydrophilen Kopfteile der Tensidmoleküle richten sich zu den angrenzenden Wassermolekülen aus, während sich die hydrophoben Schwanzteile zusammenlagern und eine eigene Phase bilden. Eine solche Mizelle ist typischerweise wenige Nanometer groß. Als Mizellenbildung wird auch das Zusammenklumpen von Asphalten in Mineralölprodukten bezeichnet.