Huminstoffe sind hochmolekulare Stoffe im Humusboden, die eine uneinheitliche (amorphe) makromolekulare Struktur aufweisen. Die dunkel gefärbten Substanzen stellen das erste hinreichend stabile Aufbauprodukt dar, das aus den Körpern abgestorbener Lebewesen gebildet wird. Obwohl der chemische Aufbau der Makromoleküle größtenteils nicht bestimmt werden kann, erkennt man doch ihre Grundstruktur: Huminstoffe setzen sich aus Kernen, Brücken und reaktiven Seitengruppen zusammen. Der Kern wird häufig durch Benzol, Indol, Pyrrol, Naphthalin, Pyridin, Chinolin oder auch Furan gebildet. Als Brücken fungieren vornehmlich Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, einfache Kohlenwasserstoffe oder sekundäre Carbonsäureamide. Bei den Seitengruppen überwiegen Carboxy-, Carbonyl-, Methoxy-, Amino- und Hydroxy-Gruppen. Hinsichtlich ihrer chemischen Struktur lassen sich Huminstoffe nur statistisch beschreiben, da das Stoffgemisch je nach Ort und Jahreszeit variiert.