Ein Trennverfahren, bei dem mithilfe eines Extraktionsmittels eine oder mehrere Komponenten aus einem Stoffgemisch – dem Extraktionsgut – herausgelöst werden, nennt man Extraktion. Der extrahierte Stoff wird als Extrakt bezeichnet, auch wenn er noch in gelöster Form vorliegt. Wird der Stoff nicht verändert (sondern z.B. nur gelöst oder adsorbiert), handelt es sich bei der Extraktion um ein physikalisches Verfahren. Geht der Stoff dagegen eine chemische Reaktion ein, liegt ein chemisches Verfahren vor. Wird als Extraktionsmittel ein Lösungsmittel eingesetzt, lösen sich die zu extrahierenden Stoffe besser im reinen Lösungsmittel als im Stoffgemenge; das Lösungsmittel zieht den Stoff aus dem Gemisch, der sich in ihm leichter löst.
Beispiele für anorganische Lösungsmittel sind Wasser bzw. Wasserdampf, Säuren, Basen und verflüssigtes Kohlendioxid. Als organische Lösungsmittel finden z.B. Alkohole, Terpene, Diethylether, pflanzliche Öle, chlorierte Kohlenwasserstoffe oder n-Hexan Verwendung. Bei einer Zunahme des Drucks bzw. der Temperatur erhöht sich die Löslichkeit der Stoffe in der Regel beträchtlich. Aus diesem Grund werden manche Extraktionen mit heißen Lösungsmitteln und/oder unter Druck durchgeführt.